Mit 25 % liegt die Gründungsrate von Frauen im Projekt neustart noch deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 38 %. Angesichts einer Arbeitslosenquote von Geflüchteten Frauen von etwa 83 % zeigt sich jedoch deutlich, dass die Gründung für Frauen mit Fluchterfahrung ein sehr attraktives Angebot der Erwerbstätigkeit ist.
„Dies mag zum einen daran liegen, dass sich im Rahmen von Gründungen Beruf und Familie deutlich leichter miteinander vereinbaren lassen als in einem klassischen Beschäftigungsverhältnis. Dennoch gehört auch zur Wahrheit, dass geflüchteten Frauen bei der Aufnahme von Arbeit noch viele Steine in den Weg gelegt werden, etwa bei der Anerkennung von Qualifikationen oder bei der Bereitstellung von Betreuungsangeboten für Kinder.“ erklärt Maria Kiczka-Halit, Leiterin des Projektes Neustart von der LOK.a.Motion GmbH.
Im Rahmen des Projektes neustart gründen geflüchtete Frauen unter anderem Einrichtungen der Kinder- und Erwachsenenbildung, der körpernahen Dienstleistungen sowie der Gastronomie. Somit leisten sie nicht nur einen Beitrag zur regionalen Wirtschaft, sondern auch zur Sicherung der lokalen Daseinsvorsorge.
Gleichwohl stehen Frauen mit Fluchterfahrungen auch bei der Gründung eigener Unternehmen vor großen Hürden. Insbesondere bestehen noch hohe bürokratische Hürden was etwa den Umgang mit dem Jobcenter oder dem Gesundheits- und Gewerbeamt betrifft. Hinzu kommt ein allgemein schwieriger Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten.
„Solche Hürden versuchen wir im Rahmen unseres Projektes zu beseitigen.“, so Kiczka-Halit weiter. „Durch diverse Workshops und Schulungen in arabischer und englischer Sprache und Einzelcoachings, können wir gezielt auf die Bedürfnisse unserer Gründerinnen eingehen und ihnen Zugang zu weiterer Unterstützung verschaffen.“